Nach einer sehr kurzfristigen Entscheidung ging es für mich und Leo zu meinem ersten Field Trip in die Berge von Andhra Pradesh im Westen Indiens.
Unsere erste Station auf dem von unserer Chefin angekündigten „tough trip” war Dallapalle.
Dallapalle ist ein ganz kleines Bergdorf umgeben von Hügeln im Westen Indiens auf 3000 m Höhe. In diesem Dorf leben so ca. 300 Menschen. Von jung bis alt ist alles vertreten. In diesen Bergdörfern ist die Heimatverbundenheit riesig!! Als zu Anfang unserer Zeit hier in Indien ein paar junge Männer aus diesem Dorf kamen, beklagten sie sich schon nach 5 Tagen, dass sie Heimweh hätten und nach Hause wollen.
Als wir ankamen, wurden wir von einem unserer Mitarbeiter, der in den Fields lebt und dort Projekte leitet, abgeholt (nachdem wir 14,5 Stunden Zug gefahren waren und nochmal 3 weitere Stunden in einem überfüllten Bus). Er brachte uns per Rikscha in das 6 km von der Hauptstraße entfernte Dallapalle. Da der Rikscha Fahrer noch neu war und davor nur auf graden Straßen gefahren war gab es gleich zu Anfang eine riesen Schrecksekunde, als er die Kupplung am Berg springen ließ und wir augenblicklich in einem 60-Grad-Winkel von der Strasse abhoben, um eine Sekunde später mit einem unglaublichen Krachen wieder auf der Strasse aufzukommen. Leo klammerte sich darauf die gesamte Fahrt wie ein Besessener an seinen Sitz. Nachdem wir angekommen waren (heile), gab es erst einmal einen tiefen Seufzer von ihm, wohl aus Glück, überlebt zu haben :).
Als ich so das erste Mal im Dorf stand, war ich fast ein wenig schockiert, wie einfach diese Menschen leben. Es soll nicht überheblich klingen, aber für mich als doch so verwöhnten Europäer war es sehr spannend zu sehen, wie man mit alldem zurecht kommen kann. Es heißt nicht, dass diese Menschen keine Lebensqualität haben, aber es ist eine so völlig andere als die, die wir besitzen.
Ihre größte Sorge ist es, genug Reis für den Winter einzufahren, das haben wir nicht, weil es bei uns immer etwas im Supermarkt gibt. Wir haben die Sorge, all unsere Termine nicht richtig zu managen, für alle dieser Dorfbewohner gilt das Motto „wenn nicht heute dann halt Morgen”, Zeitdruck gibt es nicht! Ich fühlte mich wie auf einem anderen Planeten, es gab morgens, mittags, abends Reis und zwischendurch Chai Tee. Alle jungen Männer waren muskelbepackte sportliche Typen, die ohne zu murren von morgens früh um 6 bis abends um 5 auf den Hängen rund um das Dorf ihre Pflanzen pflegten.
Am ersten Tag ging für uns nicht mehr viel, wir waren beide sehr geschafft von der langen Reise und so gingen wir noch etwas Spazieren und schauten in die Weite, runter in das naheliegende Tal.
Unsere erste Station auf dem von unserer Chefin angekündigten „tough trip” war Dallapalle.
Dallapalle ist ein ganz kleines Bergdorf umgeben von Hügeln im Westen Indiens auf 3000 m Höhe. In diesem Dorf leben so ca. 300 Menschen. Von jung bis alt ist alles vertreten. In diesen Bergdörfern ist die Heimatverbundenheit riesig!! Als zu Anfang unserer Zeit hier in Indien ein paar junge Männer aus diesem Dorf kamen, beklagten sie sich schon nach 5 Tagen, dass sie Heimweh hätten und nach Hause wollen.
Als wir ankamen, wurden wir von einem unserer Mitarbeiter, der in den Fields lebt und dort Projekte leitet, abgeholt (nachdem wir 14,5 Stunden Zug gefahren waren und nochmal 3 weitere Stunden in einem überfüllten Bus). Er brachte uns per Rikscha in das 6 km von der Hauptstraße entfernte Dallapalle. Da der Rikscha Fahrer noch neu war und davor nur auf graden Straßen gefahren war gab es gleich zu Anfang eine riesen Schrecksekunde, als er die Kupplung am Berg springen ließ und wir augenblicklich in einem 60-Grad-Winkel von der Strasse abhoben, um eine Sekunde später mit einem unglaublichen Krachen wieder auf der Strasse aufzukommen. Leo klammerte sich darauf die gesamte Fahrt wie ein Besessener an seinen Sitz. Nachdem wir angekommen waren (heile), gab es erst einmal einen tiefen Seufzer von ihm, wohl aus Glück, überlebt zu haben :).
Als ich so das erste Mal im Dorf stand, war ich fast ein wenig schockiert, wie einfach diese Menschen leben. Es soll nicht überheblich klingen, aber für mich als doch so verwöhnten Europäer war es sehr spannend zu sehen, wie man mit alldem zurecht kommen kann. Es heißt nicht, dass diese Menschen keine Lebensqualität haben, aber es ist eine so völlig andere als die, die wir besitzen.
Ihre größte Sorge ist es, genug Reis für den Winter einzufahren, das haben wir nicht, weil es bei uns immer etwas im Supermarkt gibt. Wir haben die Sorge, all unsere Termine nicht richtig zu managen, für alle dieser Dorfbewohner gilt das Motto „wenn nicht heute dann halt Morgen”, Zeitdruck gibt es nicht! Ich fühlte mich wie auf einem anderen Planeten, es gab morgens, mittags, abends Reis und zwischendurch Chai Tee. Alle jungen Männer waren muskelbepackte sportliche Typen, die ohne zu murren von morgens früh um 6 bis abends um 5 auf den Hängen rund um das Dorf ihre Pflanzen pflegten.
Am ersten Tag ging für uns nicht mehr viel, wir waren beide sehr geschafft von der langen Reise und so gingen wir noch etwas Spazieren und schauten in die Weite, runter in das naheliegende Tal.
Als wir uns abends in unser sehr spärlich eingerichtetes Quartier legten, merkte ich, wie ich doch so sehr abhängig von meinem Handy bin. Ich wollte ständig draufschauen, aber merkte jedes Mal, dass es kein Netz gab und dass es einfach mal keinen Einfluss von außen geben würde. Eine schöne Erfahrung auf der einen Seite, aber auch eine beunruhigend, weil es niemals Hilfe von außen geben würde, weil es schlichtweg keinen wirklichen Weg gibt, Hilfe zu holen. Um es genau zu sagen, gab es schon Stellen, an denen es Handynetz gab, aber nur um zu telefonieren, Internet war nicht empfangbar.
Unser Quartier war eine Lagerhalle der kleinen Gemeinde, in der die Erträge der Felder gesammelt wurden, wenn es welche gab. In der Nacht wurde es so dermaßen kalt, dass ich heilfroh um meinen Schlafsack war! Ich brauchte sogar noch eine Decke, um nicht zu frieren. Auf 3000 m herrscht ein anderes Klima!! Definitiv.
Unser spärlich eingerichtetes Schlafgemach :) |
Die Gemeindehalle von außen. |
Am nächsten morgen um 5:30 Uhr hielt es der eine Bauer, der bei uns geschlafen hatte, nicht mehr in seinem Bett aus und so wurden wir wohl oder übel auch geweckt und standen auf. Aber genau um diese Zeit war der Sonnenaufgang am schönsten! Die Bilder von meinem Mitfreiwilligen Leo sind unglaublich schön und zeigen, welches Paradies sich dort noch befindet!
Den Tag brachten wir damit zu, die Verschmutzung auf dem anliegenden Touristen Hotspot zu dokumentieren.
Wenn man auf Google Maps Dallapalle eingibt, kommt ein Symbol, was soviel wie „für ein Foto würdiger Platz” bedeutet. Im Klartext heißt das, dass Inder aus der 3 Stunden entfernten Großstadt kommen, sich dort besaufen, die schöne Aussicht genießen und danach all ihren Müll einfach in die Natur schmeißen, ungeachtet jeglicher Folgen für die Natur!
In Indien gibt es keinerlei Gesetze gegen Umweltverschmutzung und in der Gesellschaft wissen nur wenige Menschen, wie schädlich Plastik für die Umwelt ist. Dementsprechend schmeißen die Menschen mit reinem Gewissen ihren Müll weg und denken wenig darüber nach, was für Folgen ihr Handeln hat.
Eine unserer Hauptaufgaben in diesem Jahr wird es sein, über genau dieses Unwissen aufzuklären und uns Lösungsansätze zu überlegen, wie wir sogenannten Eco Tourism auch in den entlegenen Bergregionen einführen können, denn wenn es so weiter geht, werden selbst entlegene Plätze wie dieses kleine Paradies in den Bergen voll mit Müll sein und es wird niemand mehr kommen, weil der Platz, nachdem er vollgemüllt wurde, als hässlich gilt. Nicht ganz unverständlich, aber doch dumm!!
Für mich war es schon lange ein Graus zu sehen, wie wenig sich die Inder um ihre Umwelt scheren. Wenn ich mir überlege, dass in Deutschland in vielen Städten der Diesel schon verboten ist und wir penibelst Mülltrennung betreiben, dann werde ich traurig! Hier in Indien ist Mülltrennung, Luftverpestung oder auch einfach nur das Entsorgen von Müll kein Thema! Die Busse blasen schwarzen Qualm in die Luft, dass, wenn man daneben steht, man einen schwarzen Fleck auf der Hose hat, der zeigt, wie viel Ruß hinaus geblasen wird. Der Müll wird zwar von einer Müllabfuhr abgeholt, aber diese bringt in meist nur zum nächsten Fluss, schmeißt ihn dort hinein und dann ist die Arbeit der Müllabfuhr Crew auch schon getan. Es ist einfach nur erschreckend, wie ihr riesiges Land nach und nach im Müll versinkt!
Der Müll, mitten in die Natur geschmissen. Von Tellern, Unterhosen bis Wodka Flaschen ist alles dabei!
Als wir fertig waren mit unserer Aufgabe, den Müll zu fotografieren, machten wir uns auf mit einigen Männern aus dem Dorf auf Krebsjagd zu gehen. Ja, richtig gelesen, Krebsjagd! Hier in den kleinen Bächen wohnen Flusskrebse, die gebraten wirklich lecker schmecken. Der Weg war ca. 4 km weit und wir liefen so vor uns hin, als plötzlich der eine Mann den anderen an der Hand nahm und sie völlig tiefenentspannt die dünne Strasse zum Bachlauf entlangliefen. Wir wurden schon vor Indien aufgeklärt, dass das keineswegs ein Zeichen von Homosexualität wäre, lustig war es trotzdem zu sehen, dass zwei ausgewachsene Männer Händchen haltend durch die einöde spazierten.
Die beiden jungen Männer, Hand in Hand durch Indien spazierend :)
Beim Fluss angekommen, wurde auch sofort wie wild losgesucht und jeder noch so kleine Stein angehoben, bis wir einige Exemplare gefunden hatten, die unseren Begleitern als passend für das Abendessen vorkamen. Todesmutig nahm Leo einen der größeren auf die Hand, nachdem einer der Farmer dem Krebs die Scheren zusammen gebunden hatte.
Das größe Exemplar unserer Jagd.
Abends brachten mir zwei unserer Begleiter den gebratenen Krebs vorbei, wobei echt wenig an diesem Tier dran ist und man eher mehr von dem Panzer hatte als vom Fleisch. Egal, ist selbst gefangen, schmeckt!
Noch ein kleiner Einschub am Rande, da keiner unserer Mitarbeiter wirklich Englisch konnte, wurden die Gespräche natürlich so kurz wie möglich gehalten und die meiste Konversation fand in Zeichensprache statt. Oftmals Anstrengend, aber auch wirklich lustig!
Unser zweiter Tag ging zu Ende wie der letzte: Mit einem Essen aus Reis und Kürbis, das ausgesprochen lecker war, und dem guten Gefühl im Magen, am nächsten Tag ein noch kleineres, noch entlegeneres Dorf zu erkunden! Dazu aber im nächsten Eintrag mehr.....
Da ich nicht alle Bilder hochladen möchte habe ich mich dazu entschieden einen Dropbox Account zu machen. Um die Bilder als anzuschauen klickt doch mal auf den Button und genießt die tollen Bilder die zumeist von meinem Klasse Fotografen Mitfreiwilligen Leo gemacht wurden. Danke das ich sie nutzen darf! Hier drauf klicken für mehr Bilder :D........
Bis bald,
Euer Merlin
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