Direkt zum Hauptbereich

Weitere Geschichten aus 10 Tagen völliger Abgeschiedenheit!

Als das Medical Camp vorüber war, haben wir weiter gemacht mit den Folgen des ganzen Spektakels! Wir haben erst einmal nur vor unserer Unterkunft in 30 min 3 ganze Säcke Müll voll gesammelt.
Nach kurzer Zeit wurde uns aber klar, dass wir den ganzen Müll 1. nicht zu zweit sammeln können und 2. nicht wollen, da es ja im Endeffekt nicht unser Dorf ist. Also haben wir erst einmal bei den 15-25 Jährigen gefragt ob man uns helfen könne, leider ist diese Jahreszeit mit die wichtigste und auch arbeitsreichste für die Bauern in den Bergen und so haben wir schlussendlich bei der kommenden Generation begonnen. Bei den Kindern.
 Klar ist, dass wir jetzt nicht angefangen haben ihnen zu erklären, was genau Plastik ist etc. Wir haben zu Anfang animierte Videos gezeigt, die ohne Sprache zeigten, dass Plastik schädlich für die Umwelt und ihre Bewohner ist. Die Kinder waren zwar sehr interessiert an unsrem PC, aber natürlich weiß ich nicht, wie viel in einem kleinen Kinderkopf hängen bleibt, wenn man ihm versucht Dinge zu erklären, die erst später im Leben relevant werden. Egal, die nachfolgende Müllsammelaktion war dagegen ein riesiger Erfolg! Die Kinder hatten unglaublich Spaß daran, das ganze Plastik in die zahlreichen Säcke zu schmeißen. Es entstanden kleine Wettbewerbe, wer am meisten sammelt und es wurde gerannt, gejauchzt und sich gefreut. Ich glaube, es war eine Win-Win Situation, da sie damit ihre eigene Umwelt gereinigt haben und gleichzeitig glücklich waren an der frischen Luft zu sein. So kamen in 3 Stunden ca. 25 Säcke voll Müll zusammen, die jetzt von der Jugend mithilfe eines Rikscha in das nahe gelegene Städtchen Paderu gebracht werden.





 So haben wir, glaube ich, einen Grundstein für weitere Sammelaktionen gelegt, da die Kinder zuhause fleißig von unserer Aktion erzählten und das im ganzen Dorf große Wellen schlug. Ein sehr erfolgreicher Tag, der nur von einer kleinen Sache überschattet wurde.
Gerade als wir mit den Kindern losziehen wollten, kam ein großgewachsener Mann mit Pilotenbrille auf mich zu und sagte, dass er ein Bild mit mir machen will. Ich lehnte ab, da ich keine Fotowand bin, vor der jeder sein Bild machen kann. Der Mann wurde sehr schnell unfreundlich und begann auf mich einzureden. Da ich offen war für Konversation ließ ich mich auf eine Diskussion ein. Es kam heraus, dass der Mann wohl Polizist sei und Bilder mit mir will um damit vor seinen Freunden anzugeben. Als ich mich allerdings weiterhin weigerte Bilder mit ihm zu machen, hatte er wohl wieder im Sinn, dass er ja Police-Man sei und er drohte mir Konsequenzen an. Ich hatte daraufhin keine Lust irgendwie im Hinterland in Schwierigkeiten zu geraten und machte noch ein Bild mit ihm, ich bin aber im Nachhinein wirklich sauer, dass dieser Polizist seine Stellung ausnutzte, um an das zu kommen, was er wollte. Eine Frechheit. Zum Glück sind hier nicht alle Polizisten so.
Nach diesem erfolgreichen Tag war ich wirklich froh schlafen zu gehen, da hier alle Arbeiten mindestens doppelt so anstrengend sind wie in Deutschland, liegt wohl an der Höhe, dem Klima und der Landschaft, die nur hügelig ist!
Am darauffolgenden Tag machten wir uns auf den Weg zu einem Staff-Meeting im anderen Dorf Polabandha, wo wir ein Dhaatri Zentrum haben. Die Angabe unseres Field-Mitarbeiters „6 km” war dann leider nicht ganz richtig. Im Endeffekt wanderten wir rund 10,5 Km den Berg hinunter durch noch nie berührtes Land und über Stock und Stein. Leider hatten wir unsere Flip Flops an und da unsere Haut noch kein Leder ist, hatte gerade ich ordentlich Blasen an den Füßen die mir in den nächsten Tagen noch ganz viel Spaß brachten. Der harte Weg wurde aber mit toller Aussicht belohnt und die Wanderung machte auch Spaß!



Nach dem Weg wurde auf Telugu diskutiert und Abends fuhren wir mit dem Bus zurück. Ein weiterer toller Tag ging zu Ende wie der vorige, die meisten Kinder kamen zu uns, um auf dem Computer unserer Mitarbeiterin Telugu Filme zu schauen. relativ anstrengend wenn man seit 14 Stunden auf den Beinen war und eigentlich nur noch schlafen wollte, damit muss man dann wohl oder übel klar kommen :)

So viel von mir bis jetzt...

Bis bald,

Euer Merlin

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ein Ende - Ich bin wieder da!

Hallo an alle Leser, ich habe mich in den letzten Wochen wenig bis gar nicht mehr gemeldet. Ich hatte einen guten Grund, durch eine Rückenverletzung, die ich mir schon Mitte Oktober letzten Jahres zugezogen hatte, musste ich sehr viele Schmerzen ertragen die letzten drei Monate. Ich war vor Ort bei verschiedenen Ärzten, aber die Behandlungsmöglichkeiten waren sehr begrenzt und oft gar nicht vorhanden. Ich habe in diesen drei Monaten sehr viel über meinen Freiwilligendienst nachgedacht und habe mich dann schlussendlich entschieden ihn zu beenden. Eine Entscheidung, mit der ich zufrieden bin, da sie notwendig war, weil das Kranksein in einer unbekannten Umgebung wirklich wenig Spaß macht. Nun fragen sich bestimmt viele, warum ich nicht schon vorher berichtet habe, dass ich abbrechen möchte oder darüber nachdenke. Das hat zwei Hauptgründe, erstens möchte ich mit meiner Geschichte, die schon irgendwie tragisch endet, niemandem die Lust nehmen, ein Jahr in Indien zu verbringen, da mein F

FRRO, Trip to Hampi, Gegensätze sowie das Hakenkreuz in Indien

Die letzten Tage ist vergleichsweise wenig passiert. Wir haben unsere Arbeit gestartet und es gab nur wenige Ereignisse, die wirklich aus diesem Geschehen herausstechen. Aber eins gab es, welches es wirklich in sich hatte. Die Registrierung im FRRO (Foreigner Regional Registration Office) von Indien. Wir waren insgesamt zweimal da, beim ersten Mal alleine ohne Unterstützung von unseren Indischen Mentoren. Dieses erste Mal war besonders klasse, da ich an einem ordentlichen Schnupfen litt und ich mich dementsprechend riesig wohl fühlte im überfüllten Warteraum, der die ganze Zeit von einer Klimaanlage auf eisige Temperaturen runtergekühlt wurde. Wir wussten beim ersten Mal natürlich auch nicht, was genau wir jetzt machen sollen, und so kam es, wie es kommen musste, wir saßen 6 Stunden in diesem Warteraum und kamen nicht dran. Erst als es 30 min vor Schließung der Behörde war, trafen wir durch Zufall andere Freiwillige aus Deutschland, die mit ihrer indischen Mentorin da waren. Mit  Hil