Direkt zum Hauptbereich

Urlaub in Hampi Teil 2

Nach einer sehr guten und langen Nacht wachten wir in einem relativ kleinen, aber sehr schönen Dorf auf. Was mir sofort auffiel, war, dass es viel westlicher war als Hyderabad. fast alle Händler konnten gut Englisch und das gesamte Dorf war auf den Tourismus zugeschnitten! Das merkte man daran, dass in diesem 2000-Seelen-Örtchen ungefähr 7 Geld-Changer waren und nochmal 6 Reisebüros für Busse sowie ungefähr 5 Shops, an denen man T-Shirts mit dem Aufdruck „Don't Worry - Be Hampi” kaufen konnte. Aber doch war es keineswegs wie in einem touristisch verseuchten Platz in Europa, es war trotzdem auch sehr traditionell. Am Fluss, der Hampi in zwei verschiedene Dörfer trennt, wuschen sich die Männer und direkt neben unserem Haus war ein großes Reisfeld. Aber natürlich gab es auch Dinge wie an jedem Tourismus-Hotspot, wie der Verleih von Mopeds und viele Restaurants, die westliche Küche anboten.
Genau diese Restaurants waren wirklich eine Wonne!! Nicht wegen des Angebots von Pommes oder einem „American Breakfast”, sondern weil sie ganz frische Säfte anboten zu einem für Deutschland echt niedrigen Preis! (ein Glas Mixed Juice für umgerechnet 1,30 Euro).  Auch das Ambiente war toll gewählt, genauso wie der Name dieser Fresstempel. Sie hießen immer Chillout und man saß nicht wie in Deutschland an einem Tisch, sondern lag wie die alten Römer auf schönen Liegen und konnte richtig die Seele baumeln lassen. In einem deutschen Restaurant undenkbar, aber hierhin kamen viele müde Urlauber und schliefen erstmal ihre halbe Stunde. Wirklich eine schöne Atmosphäre, die ich sehr genoss!
In Hampi selbst hatten wir einen Guide. Er war 24, hieß Ravi und ein in Hampi lebender Guide, der normalerweise Touristen Gruppen Hampis unglaublich große Tempelstadt zeigte und Klettertouren sowie Camping in der Wildnis veranstaltete. Wir haben ihn durch die Sakhi Mädels kennengelernt, was wirklich ein Glück war, da er uns im Endeffekt eigentlich den Urlaub wirklich verschönerte. Durch ihn bekamen wir, obwohl Festival Saison war, ein echt schönes Zimmer zu einem sehr guten Preis, er zeigte uns alle schönen Orte Hampis und er war es auch, der uns immer zur Seite stand bei allem, was war. Anfangs war ich sehr skeptisch, warum genau er uns so viel half, aber ich merkte doch sehr schnell, dass Ravi ein sehr besonderer Mensch ist, der sehr einfühlsam und offen den Menschen gegenübersteht. Ich dachte erst, er will am Ende Geld für seine Hilfe, aber ganz im Gegenteil, wir durften ihn nicht einmal zum Essen einladen.
Er ist ein wirklicher Freund geworden, den ich unbedingt nochmals besuchen will!!

Zu Hampi ein paar Background-Informationen.Wenn man Hampi in die Suchleiste von Google eingibt, findet man sofort Infos genug, deshalb nur ganz oberflächlich, was es mit Hampi auf sich hat. Hampi ist die ehemalige Hauptstadt eines Hindu Reiches, was als das letzte große Reich der Hindu-Gesellschaft gilt. Außerdem lebten in dieser Stadt nur die Reichen und Mächtigen, weswegen auch solche unglaublich schönen Bauten entstanden sind. Noch heute stehen einige Tempel und werden auch benutzt, um heilige Rituale durchzuführen. Spannend ist dabei, dass es verschiedene Tiere in den Tempeln gibt. In einem ist sogar ein Elefant.



Nun zu meiner Karte. Unser Hostel lag im eigentlichen heutigen Dorf Hampi auf der Seite der riesigen Tempelanlagen, die bis heute tausende Touristen anziehen. Genau lag unser Hostel  bei dem roten Punkt auf der Karte, das lila Umrundete ist das heutige Hampi und das gelb umrundete Areal ist Hampi auf der anderen Seite des Flusses, bestehend eigentlich nur aus Restaurants und Guest Häusern.

Am ersten  Tag in Hampi entschieden wir uns, zusammen mit den Mädchen von Sakhi auf die andere Seite des Flusses zu fahren. Auf der anderen Seite gibt es keine Tempel, dafür aber eine Menge schöner Natur, die wir dann auch sogleich anfingen zu bewandern. In einem Chillout auf dieser Seite ließen wir dann alle unsere Seelen baumeln, bis es fast Abend war. Als wir, kurz bevor wir wieder über den Fluss zurück mussten, ca. 100 m aus dem Ort heraus wanderten, war es so Idyllisch und schön, dass wir den Plan fassten, mit Motorrollern am übernächsten Tag aus Hampi rauszufahren und ein Picknick an irgendeiner schönen Stelle in der Natur zu machen.








Die Bilder sind gemacht worden von meinem Mitfreiwilligen Leo (sein Blog für Interessierte) auf der Seite des Flusses, auf der es keine Tempelanlagen gibt. Dafür aber diese unglaubliche Natur mit ihren Farben!
Ich werde aus Platzgrünen einen weiteren Teil Urlaub in Hampi machen und diesen nur mit Fotos füllen.
Leo und ich auf der anderen Seite :) auch Thorsten und Thorben aus Thorbistan genannt.
Als wir wieder zurück wollten, mussten wir die für indische Verhältnisse horrenden Preise der Männer hinnehmen, die uns zurück über den Fluss bringen sollten. Ein kleines Ärgernis an einem sonst wirklich schönen Tag auf der anderen Seite von Hampi.
Warum aus unseren Plänen für den übernächsten Tag nichts wurde, lest Ihr im nächsten Blog :)

Bis bald,

Euer Merlin

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ein Ende - Ich bin wieder da!

Hallo an alle Leser, ich habe mich in den letzten Wochen wenig bis gar nicht mehr gemeldet. Ich hatte einen guten Grund, durch eine Rückenverletzung, die ich mir schon Mitte Oktober letzten Jahres zugezogen hatte, musste ich sehr viele Schmerzen ertragen die letzten drei Monate. Ich war vor Ort bei verschiedenen Ärzten, aber die Behandlungsmöglichkeiten waren sehr begrenzt und oft gar nicht vorhanden. Ich habe in diesen drei Monaten sehr viel über meinen Freiwilligendienst nachgedacht und habe mich dann schlussendlich entschieden ihn zu beenden. Eine Entscheidung, mit der ich zufrieden bin, da sie notwendig war, weil das Kranksein in einer unbekannten Umgebung wirklich wenig Spaß macht. Nun fragen sich bestimmt viele, warum ich nicht schon vorher berichtet habe, dass ich abbrechen möchte oder darüber nachdenke. Das hat zwei Hauptgründe, erstens möchte ich mit meiner Geschichte, die schon irgendwie tragisch endet, niemandem die Lust nehmen, ein Jahr in Indien zu verbringen, da mein F

FRRO, Trip to Hampi, Gegensätze sowie das Hakenkreuz in Indien

Die letzten Tage ist vergleichsweise wenig passiert. Wir haben unsere Arbeit gestartet und es gab nur wenige Ereignisse, die wirklich aus diesem Geschehen herausstechen. Aber eins gab es, welches es wirklich in sich hatte. Die Registrierung im FRRO (Foreigner Regional Registration Office) von Indien. Wir waren insgesamt zweimal da, beim ersten Mal alleine ohne Unterstützung von unseren Indischen Mentoren. Dieses erste Mal war besonders klasse, da ich an einem ordentlichen Schnupfen litt und ich mich dementsprechend riesig wohl fühlte im überfüllten Warteraum, der die ganze Zeit von einer Klimaanlage auf eisige Temperaturen runtergekühlt wurde. Wir wussten beim ersten Mal natürlich auch nicht, was genau wir jetzt machen sollen, und so kam es, wie es kommen musste, wir saßen 6 Stunden in diesem Warteraum und kamen nicht dran. Erst als es 30 min vor Schließung der Behörde war, trafen wir durch Zufall andere Freiwillige aus Deutschland, die mit ihrer indischen Mentorin da waren. Mit  Hil

Weitere Geschichten aus 10 Tagen völliger Abgeschiedenheit!

Als das Medical Camp vorüber war, haben wir weiter gemacht mit den Folgen des ganzen Spektakels! Wir haben erst einmal nur vor unserer Unterkunft in 30 min 3 ganze Säcke Müll voll gesammelt. Nach kurzer Zeit wurde uns aber klar, dass wir den ganzen Müll 1. nicht zu zweit sammeln können und 2. nicht wollen, da es ja im Endeffekt nicht unser Dorf ist. Also haben wir erst einmal bei den 15-25 Jährigen gefragt ob man uns helfen könne, leider ist diese Jahreszeit mit die wichtigste und auch arbeitsreichste für die Bauern in den Bergen und so haben wir schlussendlich bei der kommenden Generation begonnen. Bei den Kindern.  Klar ist, dass wir jetzt nicht angefangen haben ihnen zu erklären, was genau Plastik ist etc. Wir haben zu Anfang animierte Videos gezeigt, die ohne Sprache zeigten, dass Plastik schädlich für die Umwelt und ihre Bewohner ist. Die Kinder waren zwar sehr interessiert an unsrem PC, aber natürlich weiß ich nicht, wie viel in einem kleinen Kinderkopf hängen bleibt, wenn man